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Rock around the Clock - oder wie man rund um die Uhr erfolgreich angelt


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  • Redakteur

Liebe Angelfreunde,

 

ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber wenn bei einem virtuellen Angeltag so langsam die Dämmerung hereinbricht und sich die Nacht ankündigt, mache ich mir schon mal Gedanken darüber, ob ich jetzt überhaupt noch erfolgversprechend weiterfischen soll oder vielleicht besser eine Pause mache. Gerade als Spinnfischer bin ich besonders stark betroffen, aber es betrifft auch die anderen Angelmethoden. Denn die Tageszeit ist keineswegs egal in unserem Angelsimulator. Sehr viele Fischarten werden ziemlich deutlich von ihr beeinflusst. Wer dann auch noch im Genuss einer wertvollen „Happy Hour“ ist, möchte natürlich erst recht keine großen Bisspausen erleben, nur weil die gewünschten Zielfische nun ein Nickerchen einlegen und sich bis zum nächsten Morgen verabschieden. Was also ist hier zu tun?

 

Man könnte sich in solchen Fällen tatsächlich für den drastischen „Rundumschlag“ entscheiden und – wie schon angedeutet – einfach selbst pausieren, indem man das Spiel eine Weile unterbricht. Da Spiel- und Echtzeit fest gekoppelt sind, lässt sich ja leicht ausrechnen, ab wann wieder normale Beißzeiten zu erwarten sind. Dann macht man sich einfach einen schönen Kaffee und geht erst zwanzig Minuten später wieder an den PC. Doch wenn man beispielsweise an einem weit vom Startpunkt entfernten Spot angelt und dann zunächst jedes Mal erneut dorthin loswandern muss, mag das vielleicht gar nicht so viel Gewinn an „Prime Time“ bringen, wie man denkt. Zum Glück geht es – mit ein wenig Flexibilität – auch cleverer. Aber dazu müssen wir uns unsere Fische etwas genauer anschauen.

 

Ganz grob will ich sie mal in drei Kategorien einteilen: (1) Arten, die hauptsächlich tagaktiv sind, (2) überwiegend nachtaktive Arten, und (3) „Allrounder“, die eigentlich zu jeder Zeit ganz gut beißen. Alle Spieler, die schon länger dabei sind, haben sich diesbezüglich sicher schon selber einen gewissen Erfahrungsschatz angeeignet. Aber nehmen wir als klassischen Fall mal den Kristallsee, der ja als Spinngewässer gut bekannt ist. Egal ob Hecht, Forelle oder Saibling: solange es hell draußen ist, lässt der Einsatz von Blinker und Co. dort stets auf gute Fänge hoffen. Aber irgendwann sind auch hier die langen Tage zu Ende, und wir müssen durch eine Dunkelperiode, wo sich unsere Spinnangeln nur noch begrenzt bewähren. Der eine oder andere Fisch wird zwar immer noch beißen, aber die Frequenz geht spürbar in die Knie. Profis wissen sich jedoch zu helfen und haben rechtzeitig auf die Grundangel umgestellt. Nachts ist nämlich am Kristallsee "Quappenzeit", und man kann diese Fischart z.B. mit Tauwurm oder Fischfetzen während der Dunkelheit recht zuverlässig erbeuten, während sie umgekehrt tagsüber eher selten zu fangen sind. Dieser Wechsel in Angelmethode und Zielfisch zeigt also einen gangbaren Weg, die jeweilige Tageszeit optimal zu nutzen.

 

Natürlich kann man solche Regeln beliebig verfeinern. Um noch kurz beim Kristallsee zu bleiben: Ein Tag ist nicht gleichförmig von Sonnenauf- bis - untergang. So werden wir vielleicht beobachten, dass Saiblinge besonders gut am Morgen und Abend beißen, Seeforellen hingegen den ganzen Tag über. Man könnte jetzt noch weitere Beispiele anführen, aber interessanter ist doch die Frage, ob sich nicht auch ein paar allgemeine Prinzipien erkennen lassen, nach den wir uns richten könnten. Dazu schauen wir einfach in die reale Natur – denn das immer eine gute Idee bei RF4. Die tageszeitlichen Aktivitäten vieler Fische sind eng an ihre Nahrungsvorlieben gekoppelt. Und da lassen sich durchaus Regeln finden – die auch keineswegs schwer zu verstehen sind. Alle Fischarten, die aktiv nach Beute jagen – also die meisten Raubfische – sind stark auf ihr Sehvermögen angewiesen. Da ist es demnach ganz logisch, dass sie bei Helligkeit erfolgreicher sind, sprich: haben wir also einen Jäger vor uns, so jagen auch wir ihn eher tagsüber. Fische hingegen, die bei der Nahrungssuche überwiegend auf den Geruchssinn setzen – und womöglich noch Friedfische sind, die selbst schnell zur Beute werden können – legen ihr aktive Zeit bevorzugt in Dämmerung und Dunkelheit, denn sie brauchen ihre Augen zum Auffinden des Futters nicht und entgehen Räubern besser. Darunter fallen auch viele Arten, die ihre Nahrung in Bodennähe suchen oder sich ohnehin dort selbst aufhalten, wie z.B. Welse und Barben. An dieser ganz groben Daumenregel können wir uns auch in RF4 recht gut orientieren.  Dabei sollten uns Ausnahmen nicht irritieren, denn die findet man auch. Es gibt beispielsweise durchaus aktive Nachtjäger wie den Zander oder Steinschill. Und dann haben wir natürlich Arten ohne ausgeprägte Tageszeit-Präferenzen; da könnten wir vielleicht an Karpfen und Rotaugen, aber auch an Barsche denken, um nur die bekanntesten zu nennen.

 

Wir wissen alle: So wie draußen in der Natur ist auch die Vielfalt in RF4 enorm, und hundertprozentige Vorhersehbarkeit wäre da wie dort sehr schnell langweilig. Wir wissen auch, dass Parameter wie Wetter und Temperatur unsere Angelerfolge zusätzlich beeinflussen. Wenn z.B. dem Hecht die  Witterungslage nicht gefällt, beißt er auch tagsüber nicht. Aber gerade wenn man noch nicht viel Erfahrung hat, oder wenn man mal gar nicht so recht weiß, wie es in einer Flaute nach dem Wechsel einer Tageszeit weitergehen soll, hilft es sicherlich, sich an das oben Gesagte zu erinnern. Eine rechtzeitige Änderung von Angelmethode und Zierfisch wird sehr viel dazu beitragen, unsere virtuellen Angeltage wirklich rund um die Uhr zu genießen.

 

In diesem Sinne wünsche ich Euch wie immer

Petri Heil!

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