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Auf guten Führungsstil kommt es an


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  • Redakteur

Liebe RF4-Spieler,

jeder erfahrene Manager und Personalverantwortliche weiß, dass Erfolg oder Misserfolg einer Firma ganz wesentlich davon abhängen, wie die Mitarbeiter geführt werden; sprich: der richtige Führungsstil ist entscheidend. Interessanterweise gilt das gleiche auch bei uns Anglern, wenn auch nicht im Hinblick auf Projekte und Personen. Aber jeder, der schon mal eine montierte Spinnangel in die Hand genommen hat – und da spielt es keine Rolle, ob sie physikalisch echt oder wie in RF4 simuliert wird – steht unmittelbar vor der Frage, wie denn nun der Kunstköder den Fischen angeboten werden muss, damit sie sich zum Anbiss verführen lassen. Eins ist sonnenklar:  Anders als beim stationären Grund- und Posenangeln reicht es nicht aus, den Köder einfach ins Wasser zu befördern und dann abzuwarten, bis ein interessierter Fisch vorbeischwimmt. Beim Spinnfischen suchen wir aktiv den Fisch und gaukeln ihm dabei eine mobile Beute vor, die er jagen und packen will.

Da muss einerseits natürlich das aktuelle Beuteschema stimmen – wählen wir also falsche Farben oder Formen bei unseren Spinnfisch-Ködern, werden wir weniger Bisse bekommen, weil die Raubfische gerade auf ganz andere Opfer „stehen“. In natura würden wir versuchen, die im Gewässer derzeit vorherrschenden Beutetier-Bedingungen herauszufinden und nachzuahmen; in RF4 müssen wir da stets etwas experimentieren und auch ganz allgemein gültige Grundbedingungen wie Wetter und Tageszeit berücksichtigen. Aber selbst mit einem grundsätzlich richtigen Köder stellt sich nicht unbedingt gleich der optimale Fang-Erfolg ein, wenn der Köder auf suboptimale Weise angeboten wird. Dass wir bodennah lebende Fische eher mit tief laufenden und Oberflächenjäger mit Topwater-Ködern erreichen, leuchtet noch am ehesten ein. Doch damit ist es eben immer noch nicht getan. Auch die Art, wie sich ein Kunstköder im Wasser bewegt spielt eine enorme Rolle – und damit sind wir beim Führungsstil. Klar, ich kann jeden Spinner, Blinker, Wobbler oder Jig stets einfach gleichmäßig durchs Gewässer kurbeln, und werde damit Fische fangen. Viel besser fängt man aber, wenn man die Köderführung variiert.

RF4 bietet uns hier erstaunlich viele verschiedene interessante Möglichkeiten, wovon ich auf einige heute einmal etwas genauer eingehen will. Zunächst: Was haben wir da? Die bekanntesten und wichtigsten Führungarten, die viele sicher auch schon kennen, sind das Jiggen („Jig-Führung“), Twitchen, und die „Stop&Go-Führung“. Dazu kommen dann noch „Schnelles Einkurbeln“ und „Führung mit Zwischenstopp“, und – weniger bekannt, weil es überwiegen beim fortgeschrittenen Jerkangeln eingesetzt wird – das „Gieren“. Aber auch die häufig gemeldete „Grundberührung“ ist im Grunde schon eine Führungsmethode, und wir wollen auch das „Treibangeln“ nicht vergessen, obwohl die beiden letztgenannten nicht nur beim Spinnangeln sondern z.B. gerade auch beim Posenfischen Anwendung finden.

Wovon hängt es nun ab, einen Kunst-Köder optimal zu führen? Da müssen wir tatsächlich bereits bei der Angelrute beginnen, denn nicht jede Rute erlaubt jede Führungsart. Und ebenso wenig eignet sich jeder Kunstköder für jede Führungsmethode. Grundsätzlich gilt, dass man mit weichen (also „schnellen“) Ruten keine raschen kurzen Köderbewegungen durchbringt. Für das „Twitchen“ und „Gieren“ also, mit denen man Wobbler bzw. Jerks während des Einkurbelns mit der rechten Maustaste in zuckende, ruckende Bewegungen versetzt, braucht man also harte Ruten. Bei der „Jig-Führung“ wiederum, die v.a. natürlich Jig-Köder (Gummifische, Twister etc..), aber auch abgesunkene Blinker rhythmisch über den Grund „hopsen“ lässt, indem man beim Einholen regelmäßig zwischen kurzen Kurbel- und Pausenphasen wechselt, kommt es weniger auf die Rute als darauf an, stets die richtige Geschwindigkeit zu wählen. Konstanter Grundkontakt ist ebenfalls nötig, aber entlang steiler ansteigendem Bodengrund lässt sich diese Jig-Führung trotzdem nicht halten. Es kommt also durchaus auf Details an, ob es wirklich klappt. So ist es beispielsweise beim Stop&Go, wo man einen im Freiwasser laufenden Kunstköder mit bestimmten zeitlichen Unterbrechungen einkurbelt, so dass diese Führung bei einer Grundberührung sofort endet.  Twitchen, Gieren, Stop&Go und Jiggen sind übrigens Methoden, die uns so lange permanent links über dem Belastungsbalken rückgemeldet werden, wie wir es schaffen, unseren Köder entsprechend zu bewegen - im Idealfall also während des gesamten Einholens. Anders ist es mit der Meldung bei „Führung mit Zwischenstopp“, einer Stop&Go-Variante mit längeren Intervallen, die auch nur bei Freiwasserführung funktioniert und wo uns nur die Pausephase gemeldet wird. Das gilt auch für „Schnelles Einkurbeln“, für das wir nur Feedback während einer begrenzten Phase erhalten, in der Köder schneller bewegt wird.

Es würde zu weit führen, hier auf sämtliche Führungsmethoden und ihre genauen Rahmen- und Anwendungsbedingungen erschöpfend einzugehen, zumal meine Aufzählung noch gar nicht unbedingt komplett ist (RF4 entwickelt sich, wie wir wissen, stetig weiter…), und es soll Euch ja auch noch Raum für eigene Experimente bleiben. Wichtig ist es aber, zu wissen, dass man mit seinen Ködern auch in RF4 viel mehr machen kann als sie nur einfach „zu baden“, und dieser kleine Artikel soll Euch dazu ermutigen, mehr auszuprobieren, damit Eure Erlebnisse noch abwechslungsreicher werden -  und nicht zuletzt dadurch auch Eure Fangerfolge noch besser.

Petri Heil!

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